Ein Verein zwischen Hoffen und Bangen.
Ein Verein aber auch, der sich in einer schwierigen Zeit als ganz starkes Team präsentiert: die Karnevalsgesellschaft Zesse Jecke. Bei der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung sendeten die Karnevalisten jedenfalls kraftvolle Signale aus: Wir sind bislang ohne größere Verluste durch die Pandemie gekommen, wir haben auch in schlimmsten Coronazeiten das Vereinsleben nicht einschlafen lassen. Und jetzt sind wir bereit für den Neuanfang – wie und wann auch immer der Wiederbeginn möglich sein wird.
„Wir arbeiten in einem großartigen Team zusammen“, sagte Vereinsvorsitzender Mike Roth in seiner Begrüßungsansprache und bezog sich dabei nicht nur auf seine Vorstandskollegen, sondern auf die gesamte Vereinsfamilie. Ins Totengedenken schloss er ausdrücklich auch die Hochwasseropfer von der Ahr mit ein, zumal auch Vereinsmitglieder von der Flut betroffen waren.
Weil die Jahresversammlung 2020 einem Lockdown zum Opfer gefallen war, stand jetzt eine Betrachtung des Vereinsgeschehens seit Gründonnerstag 2019 auf der Tagesordnung. Dazu gehörten „die beiden hervorragenden Prunksitzungen 2020 und der Rosenmontagszug als Höhepunkt“, wie der Vereinschef sagte. Der für den Herbst geplante Sessionsbeginn mit Prinzenproklamation musste jedoch gestrichen werden. Doch jetzt zeigten die Zesse Jecke ihre Kreativität und Schaffenskraft: Für ihren „Karneval frei Haus“ stellten sie eine bemerkenswerte Auswahl eigener Bühnenbeiträge aus den vergangenen 50 Jahren zusammen, die per Internet abrufbar waren – Catering-Service inklusive. „Eine gelungene Veranstaltung in einer schwierigen Zeit“, urteilte Maria Gros in ihrem Tätigkeitsbericht über die Maxifunken. Jetzt haben alle die Hoffnung, den Sessionsauftakt mit Proklamation am 30. Oktober wieder in herkömmlicher Weise in der Bausenberghalle durchführen zu können. Wenn da nur nicht die wieder steigenden Coronazahlen wären.
Eine ungewohnt lange Vereinsperiode musste auch Axel Weirich in seinem Geschäftsbericht abdecken. Seine vielleicht wichtigste Aussage: die Mitgliederzahl ist mit aktuell 443 über die gesamte Coronazeit stabil geblieben. Über einige Neuzugänge und ein funktionierendes Miteinander konnte Rainer Schönhofen, der Abteilungsleiter des Elferrates, berichten. Das ständige Auf und Ab seit Pandemiebeginn beschrieb Maike Meder sehr anschaulich, als sie über das Geschehen bei den Stadtsoldaten sprach. Eine Warteliste für die Aufnahme von Nachwuchskarnevalisten gibt´s bei den Minifunken, wie Rita Steinfink sagte. Sogar in Reimform stellte Steffi Seiwert die Aktivitäten der Reservisten dar.
„Bisher haben wir die Auswirkungen der Pandemie gut überstanden“, betonte Kassierer Günter Loth und belegte seine Aussage mit einem ordentlichen Kontostand. Viel Lob für den Finanzchef gab´s von Kassenprüfer Helmut Hilger.
Unter der Leitung von Ortsbürgermeister Rolf Hans fand die Neuwahl des Vorstandes statt, bei der ein Großteil der bisherigen Amtsträger bestätigt wurde. Der neuen Führungsmannschaft der Zesse Jecke gehören an: Mike Roth (1.Vorsitzender), Andy Schmitt (2. Vorsitzender), Axel Weirich (1. Geschäftsführer), Detlef Wittke (2. Geschäftsführer), Günter Loth (1. Kassierer), Dagmar Bröker (2. Kassiererin), Rainer Schönhofen und Mike Roth (Sitzungspräsidenten) sowie Christoph Schmitt (Beisitzer). In den Abteilungen sind Rainer Schönhofen (Elferrat), Maike Meder und Philipp Gros (Stadtsoldaten), Celine Loth und Justin Schild (Maxifunken), Dagmar Bröker, Linda Pfeif und Rita Steinfink (Minifunken) sowie Steffi Seiwert (Reservisten) verantwortlich.
Mit Blumen und Präsenten dankte der Vereinschef den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern und Abteilungsleitern. Dies waren Nadine Schild, Maria Gros, Tanja Falckenberg und Yannik Grahl. Urkarnevalist Willi Fuhrmann, der in der Region den RKK repräsentiert, überreichte abschließend Orden an die Sitzungspräsidenten Mike Roth und Rainer Schönhofen. Auch für Nadine Schild, die bis zu diesem Tag 2. Vereinsvorsitzende war, hatte er die besondere Auszeichnung mitgebracht.
Einstimmig passierte zuvor eine Satzungsänderung die Versammlung, die auch im Zusammenhang mit der Pandemie zu sehen ist: Mitgliederversammlungen können in Ausnahmesituationen künftig auch online stattfinden.