Von einem knapp halbstündigen Regenschauer lassen sich echte Karnevalisten nicht vom Feiern abbringen. 

 

Von einem knapp halbstündigen Regenschauer lassen sich echte Karnevalisten nicht vom Feiern abbringen. Da werden eben flugs die nässeempfindlichen Geräte ins Trockene bugsiert und schnell ein paar tragbare Pavillons als zusätzliche Unterstellmöglichkeiten herbeigeschafft. Und schon konnte es weitergehen mit dem Sommerfest der Karnevalsgesellschaft Zesse Jecke auf der Festwiese zwischen Realschule und Stadion. 

Der eine oder andere mag sich die Augen gerieben haben, als sich am frühen Samstagnachmittag ein Festzug uniformierter Karnevalisten durch die Straßen der Gemeinde bewegte. Vorne und hinten von der Feuerwehr vorbildlich abgesichert und mit der musikalischen Begleitung durch den Fanfarenzug Brohltal, musste der bunte Lindwurm zunächst einen Schlenker an den Ortsrand hinlegen. Dort wurden Prinz Achim und Prinzessin Anja an ihrem Zuhause abgeholt und anschließend aufs Festareal geleitet. 

Dort hatten sich inzwischen schon zahlreiche Zissener und Gäste aus den umliegenden Gemeinden versammelt, die auch außerhalb der Fünften Jahreszeit mit den Zesse Jecke feiern wollten. Die beiden Sitzungspräsidenten, Vereinschef Mike Roth und Rainer Schönhofen, hießen die Gesellschaft willkommen – genau so, wie es ansonsten bei den Karnevalsveranstaltungen in der Bausenberghalle üblich ist. Also mit „Dreimol Zesse Knatsch Jeck“, Bützchen und Ordensverleihungen. Wobei die Sitzungspräsidenten diesmal sogar die Empfänger waren. Denn wegen einiger Corona-Pausen und der ausgefallenen Session konnten die im Herbst 2021 proklamierten Tollitäten ihren Prinzenorden bis dato noch nicht ein einziges Mal an die Frau oder den Mann bringen. Die verdienten Präsidenten sind also die ersten, denen die besondere Auszeichnung von Prinz Achim und Prinzessin Anja umgelegt wurde. 

Denn ging´s los mit einem kleinen karnevalistischen Programm, zu dem die jüngsten Zesse Jecke den ersten Beitrag leisteten: die Minifunken. Für fast alle von ihnen war es der erste Auftritt in der rot-weißen Uniform der KG. Entsprechend groß war die Nervosität bei den Nachwuchskarnevalisten. Aber: Sie haben mit ihrem Tanz eine prima Premiere hingelegt. Nach der großen Aufregung durften sie sich mit dem noch jüngeren Karnevalsnachwuchs auf gleich zwei Hüpfburgen austoben. Schon gereifter und mit einer Portion Erfahrung ausgestattet fegten später die älteren Jahrgänge, die Maxifunken, über die Festwiese. 

Auch die Mitglieder des Fanfarenzugs erfreuten die Zuhörer noch einmal mit einem Platzkonzert. Besonders viel Applaus heimste am Ende des Bühnenprogramms das Chaosorchester Weibern für seine schwungvolle Darbietung ein. Apropos Bühne: Ein Lkw-Anhänger der heimischen Spedition Adams diente als geräumige Plattform für diverse Darbietungen, wofür sich die Präsidenten bei den Firmenchefs Helmut und Alexander Adams bedankten.   

 Besonderheit am Rande: Die Angehörigen des Niederzissener Geburtsjahrgangs 1957, also die 65-Jährigen, nutzten den schönen Rahmen des Sommerfestes für ihr Klassentreffen. Dafür hatten ihnen die Organisatoren der KG eigens einen überdachten Bereich reserviert. Auch Klassenlehrerin Ingrid Eick-Brahm, die ihre Schüler bei solchen Treffen regelmäßig besucht, freute sich mit ihren ehemaligen Schützlingen über die stimmungsvolle Atmosphäre des Sommerfestes.